Konzeption
Konzeption
VORWORT DES TRÄGERS
Jesus sagte: „Lasst die Kinder und hindert sie nicht zu mir zu kommen! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich.“(MT19,14)
Das Kind in seiner individuellen Persönlichkeit wahr und ernst zu nehmen sowie entsprechend zu fördern und zu begleiten, entspricht zutiefst dem christlichen Menschenbild, das der Arbeit in unseren katholischen Kindertageseinrichtungen und dieser Konzeption zu Grunde liegt.
Die Kindergärten und Kinderkrippen innerhalb der Trägerschaft des Zweckverbandes haben neben den Aufgaben der Erziehung und Betreuung auch einen Bildungsauftrag, der sich an den spezifischen, alterstruckturell bedingten Bedürfnissen der Kinder orientiert. Damit wird ein wichtiger Aspekt in den Vordergrund gerückt: Die ersten Lebensjahre und das Kindergartenalter sind die lernintensivste Zeit im menschlichen Dasein. Die Bildungsarbeit in Kindergärten wird damit zu einer zentralen Aufgabe, die unsere Einrichtungen mit Ernsthaftigkeit, Zuverlässigkeit und hoher Professionalität täglich umsetzen.
Der Zweckverband katholischer Kindertageseinrichtungen in den Dekanaten Calw und Freudenstadt gründete sich zum 01.01.2019 als Träger verschiedener Kindertageseinrichtungen der Kirchengemeinden. Grund dafür waren vor allem, die immer komplexer werdenden und ansteigenden Anforderungen an die Träger einer Kindertageseinrichtung. Daher wurde die Verwaltung reformiert und durch den Zweckverband eine moderne und zukunftsfähige Betriebsführung der Einrichtungen ermöglicht.
Jeder Kindergarten behält seine Individualität, seine Einzigartigkeit wie auch seine eigenen Qualitätsmerkmale und das besondere Gepräge vor Ort. Weiterhin soll die Arbeit innerhalb des Zweckverbands stetig evaluiert und weiterentwickelt werden. Uns ist dabei wichtig, dass der Bezug zur Kirchengemeinde vor Ort ferner bestehen bleibt und durch die pastorale Arbeit der Kirchengemeinde vertieft werden kann.
Seit dem 01.01.2020 zählt der Zweckverband katholischer Kindertagesstätten in den Dekanaten Calw und Freudenstadt zwölf Kirchengemeinden als Mitglieder. Er betreut 15 Kindergärten mit insgesamt 42 Gruppen. Die Einrichtungen verteilen sich in den Dekanaten Calw und Freudenstadt und bieten insgesamt 856 Plätze in der Kindertagesbetreuung.
Unser Dank und unsere Wertschätzung gilt vor allem unseren Mitarbeiter/innen. Sie sind treue Unterstützer/innen, Begleiter/innen, Tröster und Vorbilder für die Jüngsten unserer Gesellschaft. Sie nehmen die Kinder täglich so, wie Gott sie uns gab und nehmen sie in ihrer Individualität wahr.
Für den Zweckverband katholischer Kindertagesstätten in den Dekanaten Calw und Freudenstadt
i.A.Caroline Eitel
Vorstellung der Einrichtung
2.1 Träger:
Zweckverband katholischer Kindertageseinrichtungen in den Dekanaten Calw und Freudenstadt
Am Garnisonsplatz 25
72160 Horb
Tel.: 07451 55256-17
Email: CEitel@kvz.drs.de
2.2 Einrichtung:
Unsere eingruppige altersgemischte Einrichtung kann insgesamt 15 Kinder aufnehmen. Es stehen Plätze für 1-3 Jährige und Plätze für 3-6 Jährige zur Verfügung. Unsere verlängerten Öffnungszeiten sind: Montag bis Freitag 7.15-13.15 Uhr.
2.3 Lage und Geschichte:
Der Kneipp-Kurort Schönmünzach ist ein heilklimatischer Kurort mit 976 Einwohnern. Der Kindergarten wurde 1970 erbaut und im Jahr 2000 entstand unser jetziger Neubau mit dem Namen „St. Martin“ Er liegt eingebettet in die Natur am Ortsrand, neben der katholischen Kirche, am Bach „Schönmünz“ unweit des Waldes und der Wassertretanlage.
2.4 Räumlichkeiten
Wir haben einen Gruppenraum mit einer 2. Ebene, zum Bauen für die Kinder über 3 Jahren.
Im Gruppenraum befindet sich eine Puppenecke, ein Bereich für Tischspiele und Angebote und ein Lesesessel mit einer Bücherecke.
Im Nebenzimmer befindet sich ein Kreativraum, in dem gemalt, gebastelt, geknetet und an einer Stellwand mit Wasserfarben gemalt werden kann.
Wir haben eine großzügige Küche, in der wir täglich gemeinsam vespern.
Ein kleines Bad mit Toiletten und einer Waschrinne, befindet sich im Eingangsbereich. Hier putzen wir täglich unsere Zähne und haben die Möglichkeit Armbäder und Kniegüsse zu machen. Neben unserem Kindergarten, befindet sich ein Turnraum im Gemeindehaus. Herzstück unseres Kindergartens ist unser wunderschöner riesiger Garten.
Unsere Philosophie
3.1 Unser Bild vom Kind
Wir sehen jedes Kind als individuelle Persönlichkeit.
Jedes Kind ist ein einmaliges Geschöpf Gottes.
3.2 Rolle und Selbstverständnis der pädagogischen Fachkraft
Das Leben und Wirken unseres Namensgebers, des heiligen Martin, ist Vorbild für unser Handeln.
Wir setzen uns ein für Hilfsbereitschaft, Toleranz, Solidarität, Wertschätzung und Achtung vor der Würde der Person. Diese Werte sind uns im Umgang mit den Kindern, Eltern und Mitarbeitern sehr wichtig und sollen auch das Verhalten der Kinder untereinander prägen.
Wir sehen und fördern jedes Kind in seinen individuellen Fähigkeiten, Begabungen und Stärken.
Gemeinsam mit den Kindern gestalten wir eine anregende und kreative Lernumgebung. Sie bietet jedem Kind, vielfältige Möglichkeiten selbst tätig zu werden und sich in seiner kindlichen Entwicklung entsprechend zu entfalten.
Wir beobachten die Kinder und führen von jedem ein Portfolio. Wir reflektieren unsere Arbeit in regelmäßigen Teamsitzungen. Wir führen Elterngespräche und Elternabende zu verschiedenen Themen durch.
Wir bringen unsere persönlichen Interessen und Kompetenzen mit ein (beispielsweise handwerkliche Fähigkeiten, musisches Talent, künstlerische Begabung, Yoga, Rhythmik)
Wir arbeiten mit verschiedenen Institutionen zum Wohle des Kindes zusammen.
3.3 Erziehungs- und Bildungsverständnis
In unserem katholischen Kindergarten sind christliche Werte und religiöse Bildung grundlegende Elemente.
Wir verstehen uns als Wegbegleiter der Kinder und geben Ihnen durch Impulse und vielfältige Anregungen die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln.
Wir leiten die Kinder an, aufeinander Rücksicht zu nehmen, miteinander zu teilen und stärken sie in ihrem sozialen Verhalten.
Wichtige Bildungsbereiche in unserem Kindergarten sind neben dem sozialen und kommunikativen Bereich der Erwerb von Sprachkompetenz, musisch- kreative Fähigkeiten, Natur- und Umwelterfahrungen, Bewegungsförderung, Erkennen naturwissenschaftlicher Zusammenhänge und die Hinführung zu einer gesunden Lebensweise nach Pfarrer Kneipp.
3.4 Umgang mit Vielfalt und Unterschiedlichkeit
Bei uns ist jeder, egal welcher Hautfarbe, Religion oder Kultur
“Herzlich Willkommen“.
Im Rahmen unserer Möglichkeiten sind wir auch offen für Inklusion.
3.5 Kinder- und Jugendhilfegesetz
Vom Gesetzgeber wird der Auftrag des Kindergartens im KJHG §22 wie folgt formuliert:
- In Kindergärten, Horten und anderen Einrichtungen, in denen sich Kinder für einen Teil des Tages oder ganztags aufhalten (Tageseinrichtungen), soll die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gefördert werden
- Die Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes. Das Leistungsangebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien orientieren.
3.6 Rechte von Kindern
3.6.1 Partizipation
Partizipation bedeutet, dass Menschen, egal wie klein sie auch sein mögen, ein Recht darauf haben, an Entscheidungen beteiligt zu sein, die sie unmittelbar als Person oder in der Gemeinschaft mit anderen betreffen und dass Lösungen nicht vorgegeben werden, sondern in der Aushandlung miteinander entstehen. Die Grundhaltung für partizipative Prozesse ist, die Kinder als Experten in eigener Sache zu sehen.
3.6.2 Ziele
1. Die Fachkräfte interessieren sich für die Gefühle, die Gedanken und die Themen der Kinder und gehen feinfühlig mit ihnen in Interaktion.
2. Kinder haben kontinuierlich die Möglichkeit, Situationen im entdeckenden Lernen selbst zu gestalten, Lernwege selbst zu finden und auch Umwege zu gehen.
3. Die Fachkräfte verstehen die nonverbalen Signale und Äußerungen der Kinder und reagieren darauf angemessen und zeitnah.
4. Die Fachkräfte beziehen die Kinder aktiv in die Alltagshandlungen mit ein (Pflege, Essen. . .).
5. Kinder gestalten aktiv die Gemeinschaft und das Zusammenleben (im Kindergarten) mit und dürfen über relevante Entscheidungen, die ihren Alltag betreffen, mitentscheiden.
3.6.2 Beschwerdemanagement
Beschwerden drücken Unzufriedenheit und Unmut aus. Sie äußern sich sowohl verbal als auch nonverbal bspw. in Form von Gefühlsäußerungen. Beschwerden werden bei uns als Gelegenheit zur Entwicklung und Verbesserung verstanden, sind ein Lernfeld und eine Chance, den Gedanken, der Beteiligung umzusetzen.
Der konstruktive Umgang mit Beschwerden liegt in erster Linie im Interesse der Kinder , die in ihrem Kindergartenalltag erleben, wie mit Konflikten umgegangen wird.
Das Beteiligungsrecht der Kinder, wird im Alltag unseres Kindergartens gewährt durch: freie Wahl des Spielpartners, Spielortes und Spielmaterials. Eine wichtige regelmäßige Form der Kinderbeteiligung ist der Stuhlkreis. Gedanken, Ideen und Beschwerden können in diesem Rahmen, frei geäußert werden und werden mit Respekt entgegen genommen. Regeln werden hier mit den Kindern gemeinsam erarbeitet, Projekte, Angebote oder Ausflüge unter Beteiligung der Kinder geplant. Wichtige „demokratische“ Umgangsregeln zum Miteinander im Kindergartenalltag werden hier eingeübt (z.B. zuhören, ausreden lassen, Streit schlichten und Kompromisse eingehen).
Eine große Kinderkonferenz findet 2x im Jahr statt. Durch die Vergabe von Verantwortungsbereichen wird die Mitwirkung gefördert.
Wenn nicht unmittelbar eine Lösung für/mit den Kindern gefunden werden kann, ist es notwendig, die Beschwerden der Kinder in geeigneter Weise festzuhalten und sichtnbar zu machen. Dabei geht es nicht darum, in jedem Fall eine Lösung zu finden, die die Beschwerdeursache komplett beseitigt. Entscheidend ist, dass das Anliegen jedes Kindes gesehen und gemeinsam und verlässlich an einer Lösung gearbeitet wird.
Inhaltliche Gestaltung
4.1 Der Orientierungsplan
Er gibt uns Impulse zur pädagogischen Begleitung der kindlichen Entwicklung. Knüpft an die Bildungsprozesse vor der Krippen- und Kindergartenzeit an und gibt Ausblicke auf die Entwicklung der Bildungsbiografie nach der Kindergartenzeit.
Im Fokus stehen folgende Leitfragen: Was will das Kind und was braucht das Kind?
Er berücksichtigt die grundlegenden Motivationen von Kindern und fokussiert auf sechs maßgebliche Bildungs-und Entwicklungsfelder. (Sinne, Körper, Sprache, Denken, Gefühl-Mitgefühl und Sinn, Werte und Religion)
4.1.1 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Körper
Das Kind erschließt sich seine Welt, mit allen Sinnen vor allem durch Bewegung. Es erprobt sich und seine Fähigkeiten, nimmt über Bewegung Kontakt zu seiner Umwelt auf und entdeckt, erkennt und versteht so seine soziale und materielle Umwelt.
Was machen wir:
Wir vermitteln den Kindern grundlegende Kenntnisse über ihren Körper und dessen Pflege, Gesunderhaltung und Regulierung. Die Kinder entwickeln ein Gespür für die eigenen körperlichen Fähigkeiten und Grenzen sowie, die der anderen und lernen diese anzunehmen. Sie erfahren den genussvollen Umgang mit Lebensmitteln.
Wir gehen täglich spazieren oder sind von 11.30 Uhr -13.15 Uhr im Garten. 1x in der Woche findet angeleitetes Turnen/Rhythmik oder Yoga statt. Täglich gehen, die unter 3-jährigen Kinder in den Turnraum, wo eine Bewegungsbaustelle aufgebaut ist. Die über 3-jährigen Kinder machen während dessen Morgenkreis. 1x im Jahr finden unsere Waldwochen statt. Wir beziehen vom Biobauernhof eine Obst-und Gemüsekiste, die täglich als Obstteller auf dem Tisch steht. Wir ernten unser Obst und Gemüse und verschiedene Tees aus dem eigenen Garten. Wir putzen die Zähne nach dem Essen und bekommen Besuch vom Zahnarzt und der Jugendgesundheitspflege. Wir integrieren in den Kindergartenalltag die „ Kneippsche Lehre“ mit ihren 5 Säulen (Lebensordnung, Heilpflanzen, vollwertige Ernährung, Bewegung, Wasser).
4.1.2 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Sinne
Kinder nehmen ihre Umwelt über ihre Sinne wahr und erforschen und entdecken die Welt durch Sehen, Beobachten, Hören, Lauschen, Fühlen,Tasten, Riechen und Schmecken. Das Kind erschließt sich die Welt durch seine Nah-und Fernsinne, d.h. durch Bewegungs-und Gleichgewichtserfahrungen.
Was machen wir:
Wir bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten ganzheitliche, vielseitige und individuelle Wahrnehmungserfahrungen zu machen. Wir gehen bewusst täglich in die Natur und nehmen Bilder und Klänge aus dem Alltag und der Natur wahr. Wir bieten den Kindern am Basteltisch Möglichkeiten, ihre Eindrücke und Vorstellungen ästhetisch –künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Wir schmecken das gesunde Obst und Gemüse, verzichten auf Zucker und trinken weitgehend Tee.
4.1.3 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Sprache
Die Beherrschung der Sprache ist der Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe und entscheidend für alle Lernprozesse.
Was machen wir:
Sprechen lernt man durch Sprechen. Wir wenden uns den Kindern zu, hören ihnen zu und sprechen mit ihnen. Kniereiterspiele, Fingerspiele, Lieder, Reime und Gedichte bereichern unseren täglichen Morgenkreis. Montags wird der Sprecherball von einem Kind zum nächsten gereicht und jeder darf vom Wochenende erzählen. Wir begleiten gerade bei den unter 3-jährigen Kindern alles, was erlebt und getan wird (z.B. Wickeln) Wir schaffen eine sprachanregende Umgebung z.B. durch Bücher. Wir singen täglich mindestens 2 Lieder in der Garderobe. Ein christliches Monatslied und ein Kinderlied, diese werden den ganzen Monat konstant gesungen. Ebenso singen wir täglich wechselnde Abschlusslieder, die sich die Kinder aussuchen dürfen. Vor dem Essen und im Morgenkreis wird gebetet. Wir unterstützen die Kinder mit Migrationshintergrund beim Erlernen der deutschen Sprache, durch besonders intensive Zuwendung.
4.1.4 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Denken
Die Denkentwicklung beginnt mit der Strukturierung von sinnlichen Wahrnehmungen und Handlungen.
Was machen wir:
Wir experimentieren und staunen über Alltags-und Naturphänomene. Wir regen die Kinder an, Dinge auszuprobieren z.B. Klötze in Formen einzupassen Bausteine zusammenstecken und umzuwerfen, Sand in Eimer oder Förmchen zu füllen. . .Wir bestärken sie dabei und begleiten es sprachlich. Die unter 3-jährigen Kinder werden besonders ermutigt, Dinge zu fühlen, zu riechen und zu stapeln. Die Kinder dürfen bei uns mit verschiedenen Materialien spielen, verschiedene Farben und Muster ausprobieren und werden in ihren AHA-Erlebnissen bestärkt und wertgeschätzt.
4.1.5 Bildungs- und Entwicklungsfeld: Gefühl und Mitgefühl
Menschliches Handeln ist begleitet von Emotionen. Sie gehören zum täglichen Erleben und der Umgang mit ihnen will gelernt sein.
Was machen wir:
Wir schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre, in der sich die Kinder wohl fühlen und uns auch ihre Ängste,Sorgen und Beschwerden mitteilen. Kinder lernen durch Gespräche und Ermahnungen zwischen angemessenem und unangemessenem Verhalten zu unterscheiden. Durch Bilderbücher, Kreisspiele und im täglichen Umgang werden Kinder angeregt ihre Gefühle zu zeigen und in Worte zu fassen. Wir unterstützen ängstliche Kinder Freundschaften aufzubauen und Beziehungen zur Gruppe zu bekommen. Wir unterbinden sofort jegliches Mobbing. Durch unsere Spaziergänge in der Natur/ Waldwochen erfahren und erleben die Kinder, sich der Natur, den Tieren und Pflanzen respektvoll und wertschätzend zu nähern. Wir sind den Kindern Vorbild beim Umgang mit Regeln, Konflikten und Ritualen. Jeder darf ausreden und es wird ihm zugehört.
4.1.6 Bildungs- uns Entwicklungsfeld: Sinne, Werte und Religion
Kinder begegnen der Welt grundsätzlich offen. Das eigene Erleben, Denken, Urteilen und Handeln wird zunehmend ausgeformt. Dabei müssen Kinder mit der Fülle von Eindrücken, Erfahrungen, Anforderungen und Begegnungen zurechtkommen. Hierzu bedarf es eines Sinnhorizontes und eines Wertegefüges. In der Auseinandersetzung mit Bezugspersonen bauen Kinder Werthaltungen und Einstellungen auf und entwickeln so ihre eigene Persönlichkeit.
Was machen wir:
Die Kinder erfahren und erleben ihre Grundrechte und Grundfreiheiten Artikel 29 der UN Kinderrechtskonvention: Recht auf eine an Werten ausgerichtete Bildung, auf individuelle Entfaltung der Begabungen, Talente, Fähigkeiten … Die Kinder dürfen ihr Selbstbestimmungsrecht wahrnehmen in Bezug auf Wahl des Spielzeuges und des Spielpartners. Wir vermitteln und leben christliche Werte und Traditionen in täglichen Gebeten, christlichen Liedern und Geschichten, die wir in der Kirche für Kinder aufgreifen und vertiefen. Durch unseren täglich wiederkehrenden Ablauf erleben die Kinder Struktur und erfahren Sicherheit.
4.2 Beobachtung und Dokumentation der Bildungs- und Entwicklungsprozesse
Die aus der Bildungs- und Entwicklungsbeobachtung gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen einen individuellen Förderplan jedes einzelnen Kindes. Dabei wird überlegt, welche räumlichen, materiellen oder sozialen Impulse ein Kind braucht, damit es sich seinen Fähigkeiten entsprechend entwickeln, bilden und wirksam begleitet werden kann.
Beobachtungen helfen uns einen systematischen Überblick zu bekommen über die Lernfortschritte eines jeden Kindes. Daher werden gemachte Beobachtungen und Reflexionen schriftlich festgehalten und im Team besprochen.
Entwicklungsbeobachtungen halten wir in Bildungs- und Lerngeschichten fest. Dafür hat jedes Kind ein Portfolio. In der Pädagogik bezeichnet Portfolio einen Ordner, in dem die Entwicklung des Kindes, die es z.B. in der Kindergartenzeit durchläuft, dokumentiert wird. Die Kinder beteiligen sich auch an der Gestaltung dieses Prozesses mit.
Das Portfolio ist Eigentum des Kindes und wird mit nach Hause gegeben,wenn es die Einrichtung verlässt.
4.3 Tagesablauf
Morgens
7.15- 9.00 Uhr
Begrüßung Freispielzeit
9.00- 9.10 Uhr
Monatslieder singen
1 christliches Lied
1 Kinderlied
9.10- 9.45 Uhr
Morgenkreis mit Bewegungsbaustelle U3- Kinder
10.00- 10.30 Uhr
gemeinsames Vesper mit Tischgebet
ca. 10.30 Uhr
Zähne putzen
Vormittags
10.30- 11.30 Uhr
Freispielzeit mit geplanten Aktivitäten
Basteln, Turnen, Schulstürmer, Yoga, Kochen
ca. 11.30 Uhr
Aufräumen
ab 11.45 Uhr
Garten bzw. flexible Abholzeit
Prozesse
5.1 Gestaltung von Übergängen (Eingewöhnung)
Unsere Eingewöhnung findet in Anlehnung an das Berliner Modell statt und ist bei jedem Kind unterschiedlich.
5.2 Verfahren zum Umgang mit Kindeswohlgefährdung
Zur Umsetzung des §8a Absatz 2 SGB arbeiten Jugendamt und Träger der Kindertageseinrichtung nach folgenden Verhaltensvorschriften:
- Schritt: Werden wichtige Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdung erkannt, erfolgt die Abschätzung des Gefahrenrisikos beim Träger der Kita im Zusammenwirken mehrer Fachkräfte
- Schritt: Soweit der wirksame Schutz des Kindes nicht in Frage gestellt wird, werden die Personensorgeberechtigten und das Kind bei der Abschätzung des Gefärdungsrisikos einbezogen.
- Schritt:Der Träger bietet in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen und Absprache der Erziehungsberechtigten die Inanspruchnahme geeigneter Hilfen an und dokumentiert diese sorgfältig.
- Schritt: Träger informiert das Jugendamt über die Gefärdungsabschätzung und seine bisherigen Vorgehensweisen.
- Schritt: Das Jugendamt informiert nach dem Verfahren der Gefährdungsabschätzung den Träger und das Fachpersonal der Kita über das Ergebnis der Gefährdungsabschätzung und die von ihm veranlassten Maßnahmen. Weitere Vorgehensweisen zum Wohl des Kindes werden in enger Zusammenarbeit im Einzelfall abgesprochen und dokumentiert.
Der Träger ermöglicht den Fachkräften regelmäßige Fortbildungen und Qualifizierungen bezüglich der sachgerechten Wahrnehmung des Schutzauftrags im Sinne des § 8a Absatz 2 SGB zum Wohle des Kindes.
Kooperation mit Eltern
6.1 Erziehungspartnerschaften
Die Kita als erste Einrichtung öffentlicher Erziehung und Bildung, knüpft an die Erfahrungen Ihres Kindes an und erweitert diesen Erfahrungshorizont. Eine vertrauensvolle, intensive und gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und der Kita ist unabdingbare Basis einer qualitativ hochwertigen pädagogischen Arbeit am Kind. Nur ein familienfreundliches Klima und eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen, den Eltern, ermöglicht es uns, die Entwicklung Ihres Kindes individuell und gezielt zu unterstützen und zu fördern.
6.2 Elternmitwirkung
Wir freuen uns über aktive Eltern, die sich bei Festen, Projekten, Ausflügen . . . einbringen.
6.3 Zusammenarbeit mit Familien
Wir arbeiten mit Ihnen gerne partnerschaftlich. Sie sind die Experten für ihr Kind.
6.4 Elternbeirat
Zu Beginn eines Kindergartenjahres wird der Elternbeirat gewählt. Dieser besteht aus zwei Vertretern der Elternschaft und vertritt die Interessen der Eltern gegenüber der Leitung und dem Träger.
Schulen
7.1 Kooperation mit Schulen
Die Entwicklung und Förderung der Schulfähigkeit ist gemeinsame Aufgabe von Kindergarten und Grundschule.
Zwischen unserem Kindergarten und der Grundschule Schönmünzach besteht ein partnerschaftliches Zusammenwirken. Die Zusammenarbeit soll den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule erleichtern.
Die Kooperationslehrerin besucht die Kinder vor dem Eintritt in die Schule. Sie lernt so das einzelne Kind kennen und kann auf mögliche Fördermöglichkeiten hinweisen.
Ein weiterer Kooperationspartner sind die umliegenden weiterführenden Schulen, des Landkreises Freudenstadt und dem Kreis Forbach. Schüler/innen können uns besuchen, um einen Einblick in unsere Arbeit zu erhalten. Es besteht die Möglichkeit Praktika durchzuführen.
7.2 Der Übergang vom Kindergarten in die Schule
Der Orientierungsplan nennt sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder, deren Ziele im letzten Kindergartenjahr im Hinblick auf die Anschlussfähigkeit in der Schule von den Erzieherinnen und Kooperationslehrkräften differenziert verfolgt werden.
Treffs und spielerisches Lernen im Alltag stehen in der altershomogenen Gruppe (fünf bis sechsjährige) im Mittelpunkt.
Zum Beispiel
- Schulstürmertreff
- Vorbereitung von Festen und Gottesdiensten
- Exkursionen (Theater, Biobauernhof)
- spezielle Arbeitsblätter
- Gartenführerschein
- Schulstürmertag (Höhepunkt im letzten Kindergartenjahr der Vorschüler mit einem besonderen Ausflug. Zusätzlicher Schließungstag)
- Kooperation mit der Grundschule (Besuch der Lehrer/in)
Kooperation mit anderen Institutionen im Sozialraum
8.1 Kooperation mit anderen Institutionen zur Förderung und Unterstützung von Kindern und Familien
Durch die Vernetzung des Kindergartens mit anderen Institutionen und Einrichtungen kann der Kindergarten über die eigenen Möglichkeiten hinaus, die Förderung des Kindes noch verbessern. Er ist ein Ort der Vielfalt und Unterschiedlichkeit und damit der Integration. Damit werden wir unserem Anspruch eine beratende und vernetzende Institution zu sein, gerecht.
8.2 Kooperation mit anderen Kindertageseinrichtungen
Zweimal im Jahr findet ein Murgtaltreff, der Erzieherinnen aller Kindergärten aus Baiersbronn, statt. Dies ist ein wichtiger Erfahrungsaustausch.
8.2.3 Kooperation im Sozialraum (Kirchengemeinde/ Vereine/ Firmen)
Wir arbeiten eng mit unserem katholischen Partnerkindergarten in Baiersbronn zusammen.
Mit den örtlichen Vereinen, wie zB. dem Kneippverein und dem Landschaftsverschönerungsverein stehen wir in gutem Kontakt. Auch zu unserer katholischen Kirchengemeinde pflegen wir intensiven Kontakt.
Zusammenarbeit im Team
9.1 Teamarbeit
Zum pädagogischen Team zählt die Leiterin mit Funktion der Gruppenleitung sowie zwei Zweitkräfte. Im Team unterstützen wir uns gegenseitig und gehen offen und ehrlich miteinander um. Wir erweitern kontinuierlich unsere fachlichen Kompetenzen und bringen sie in unser pädagogisches Handeln ein. Wir besprechen regelmäßig unsere Beobachtungen, um die Qualität unserer pädagogischen Arbeit zu verbessern.
Die Aufgaben der Leitung/Gruppenleitung
Die Leitung ist dem Träger gegenüber im Rahmen der Gesamtkonzeption für die Arbeit im Kindergarten verantwortlich. Sie trägt die Gesamtverantwortung für den Betrieb der Einrichtung. Hierzu gehören insbesondere folgende Aufgabenbereiche:
Zusammenarbeit mit dem Träger und der örtlichen Kirchengemeinde:
Kindergartenbeauftragte Pastoral (KBP) und der Kindergartenbeauftragte Verwaltung (KBV) sind in der Regel die unmittelbaren Vertreter des Trägers. Soweit eine Delegation nach § 60 KGO (Kirchengemeindeordnung) erfolgt ist, übt der KBV die Dienstaufsicht über die Leitung aus. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Leitung und den Trägerverantwortlichen ist daher unerlässlich. Die Abstimmung der grundlegenden organisatorischen und pädagogischen Arbeit erfolgt immer mit dem Träger.
Rechtzeitige Informationen und Einholung der Zustimmung des Trägers über alle wichtigen Belange der Einrichtung insbesondere über geplante konzeptionelle Veränderungen, vorübergehende Schließung der Einrichtung, u. a.
Mitwirkung bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Umsetzung und Weiterentwicklung des mit dem Träger abgestimmten Qualtitätsmanagements.
Kooperation mit der örtlichen Kirchengemeinde zur Einbindung der Einrichtung in das Gemeindeleben.
Mitwirkung bei der Umsetzung des pastoralen Rahmenkonzeptes.
Pädagogische Arbeit
Entwicklung, Fortschreibung und Umsetzung der pädagogischen Konzeption auf der Grundlage, der gesetzlichen Bestimmungen und dem Qualitätsprofil der Katholischen Kindergärten in der Diözese.
Entwicklung und Umsetzung des religionspädagogischen Konzepts, als Teil der pädagogischen Konzeption, in Abstimmung mit der örtlichen Kirchengemeinde.
Koordination der (religions-) pädagogischen Arbeit aller Mitarbeiterinnen inkl. Dokumentation und Reflexion.
Personalführung
Unmittelbare Dienst- und Fachaufsicht (Recht und Pflicht der Einrichtungsleitung durch Überwachung, Belehrung und Anweisung für eine ordentliche Erfüllung der Aufgaben zu sorgen) für die Mitarbeiterinnen der Einrichtung in Absprache mit dem Träger.
Personaleinsatzplanung im Rahmen des bestehenden Personalschlüssels und der Qualifikation des Personals, insbesondere Erstellung des Dienstplans nach Anhörung der Mitarbeiterinnen, Anordnung erforderlicher Mehrarbeit und Regelung entsprechender Arbeitsbefreiung im Einvernehmen mit dem Träger.
Regelung der Vertretung bei Abwesenheit, u.a. Erkrankung, Arbeitsbefreiung und Beurlaubung im Einvernehmen mit dem Träger.
Mitwirkung bei der Auswahl von neuem Personal.
Verantwortung für die Einführung und Einarbeitung von neuem Personal.
Durchführung von Dienstbesprechungen und Weitergabe von relevanten Informationen an die Beschäftigten.
Führung von Mitarbeitergesprächen auf Ermittlung des Fortbildungsbedarfs.
Planung und Umsetzung von Personalentwicklungsmaßnahmen in Abstimmung mit dem Träger.
Erstellung von Zeugnis- und Beurteilungsentwürfen.
Delegation von Arbeitsbereichen an die Mitarbeiter und Kontrolle der Aufgabenerledigung.
Organisation und Verwaltung
Verantwortung für die Umsetzung des Qualitätsmanagements in der Einrichtung.
Erarbeitung eines Vorschlags zur Ferienplanung unter Anhörung der Mitarbeiter und des Elternbeirates
Regelung der Aufnahme von Kindern unter Beachtung vertraglicher und gesetzlicher Bestimmungen, nach den vom Träger festgelegten Grundsätzen.
Termingerechte Antragstellung von Haushaltemitteln für den Haushaltsplan.
Wahrnehmung von Verwaltungsaufgaben, insbesondere der Aktenführung und das Führen von Inventarlisten
Zweckentsprechende Verwendung, Verwaltung und Abrechnung der finanziellen Mittel der Einrichtung.
Überwachung des Reinigungs- und Hygieneplans.
Zusammenarbeit mit Personensorgeberechtigten.
Vorstellung, Austausch und Reflexion der Konzeption.
Planung und Durchführung von Elterngesprächen und Veranstaltungen.
Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat, Teilnahme an Sitzungen.
Informationen der Personensorgeberechtigten über wesentliche Vorkommnisse und Veränderungen.
Die Leitung ist zur Zusammenarbeit mit der örtlichen Kirchengemeinde, der Fachberatung und weiterer kirchlicher Dienste, den Grundschulen, Fachdiensten, Ämtern und Ausbildungsstätten in Abstimmung mit dem Träger verpflichtet.
Die Leitung ist für die Einhaltung hygienischer und gesundheitlicher Vorschriften sowie von vorhandenen Notfallplänen verantwortlich. Dazu gehören insbesondere:
- Meldung übertragbarer Krankheiten nach dem Infektionsschutzgesetz
- Einhaltung der Erfordernisse der Lebensmittelhygieneverordnung und der Biostoffverordnung
- Meldung von Unfällen an Träger und Unfallversicherung
- Prüfung und Ergänzung der Hausapotheke
- Anbringung eines Verzeichnisses der wichtigsten Notfallnummern (Arzt, Polizei,Giftnotruf, Feuerwehr,Träger) an einer gut sichtbaren Stelle
- Sorge zu tragen, dass ein Telefon in der Einrichtung immer zugänglich ist.
Einzelne Aufgaben der Leitung können im Einvernehmen mit dem Träger widerruflich auf die Gruppenleitung übertragen werden. Die Leitung überwacht in diesem Fall die ordnungsgemäße Durchführung.
Die Aufgaben der Zweitkraft
Die Zweitkraft unterstützt die Gruppenleiterin bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben. Sie arbeitet nach dem Gesamtkonzept der Einrichtung und trägt, wie die Leiterin, eine Gesamtverantwortung. Die Zweitkraft vertritt die Gruppenleiterin bei Abwesenheit und kurzfristiger Erkrankung.
Im Pädagogischen Bereich übernimmt sie Einzelaufgaben nach Anleitung der Gruppenleiterin. Sie steht im ständigen Austausch von Beobachtungen hinsichtlich des Gruppengeschehens oder dem Verhalten einzelner Kinder. Die Zweitkraft steht in der Mitwirkung bei Planungen sowie zu dessen Vor-und Nachbereitung. Sie ist verantwortlich für das Freispiel.
Bei den Organisatorischen Aufgaben organisiert sie den Tagesablauf und den entsprechenden Zeitplan mit. Sie nimmt an Dienstbesprechungen sowie an Planungstagen und Konzeptionstagen teil. Die Zweitkraft ist mitverantwortlich für das ordentliche Verlassen der Räumlichkeiten sowie der wöchentlichen Putzordnung. Sie unterliegt der Meldepflicht von besonderen Vorkommnissen in der Gruppe.
Weitere Aufgabenbereiche fallen in die Zusammenarbeit mit Familien und Personensorgeberechtigten. Gegebenenfalls übernimmt sie einfache Verwaltungsarbeiten, wie das Führen der Anwesenheitsliste oder einer Arbeitszeitliste. Pflegerische und Hauswirtschaftliche Aufgaben übernimmt die Zweitkraft ebenso, wie die Gruppenleitung, dazu zählen insbesondere die pflegerische Betreuung der Kinder, Beachtung der Hygiene hinsichtlich der Kinder, des Inventars, der Räume und die Beachtung des Gesundheitszustandes.
Die Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften und Fortbildungen werden in Absprache mit der Leitern getroffen und entsprechend organisiert, um eine fachliche Entwicklung zu gewährleisten.
Weiterentwicklung der Qualität der Einrichtung
10.1 Entwicklung und Einsatz von Verfahren zur Selbst- und Fremdevaluation
10.2 Analyse von Prozess-, Struktur-und Ergebnisqualität
Unser Einrichtungsprofil Kneipp
11.1 Grundlagen
Fünf Elemente des Kneipp Gesundheitskonzept
Für die körperliche und geistig- seelische Entwicklung eines Kindes kann vorbeugend im Kindergarten sehr viel getan werden. Gesundheitsbewusstes Verhalten, wird am Vorbild gelernt und durch gemeinsames Tun verstärkt.
Wir wollen den Kindern einen Ort bieten, wo sie sich wohl und geborgen fühlen, auf ihrem Schritt in die Selbstständigkeit.
Darum haben wir uns entschlossen ein „Kneipp- Kindergarten“ zu werden. Nach 18-monatiger erfolgreicher Vorbereitung haben wir im August 2015 durch den Kneipp- Bund e.V. unsere Lizenz erhalten.
Wer war Kneipp?
Sebastian Kneipp (1821-1897) ist der Begründer einer ganzheitlich orientierten, gesunden Lebensweise und eines komplexen Naturheilverfahrens gleichermaßen. Sein Interesse an der Naturheilkunde wurde durch eigene Erfahrungen geweckt, als er während seines Theologiestudium an schwerer Lungentuberkulose erkrankte. Er heilte sich selbst mit kalten Tauchbädern in der Donau.
Nach seiner Genesung eignete er sich über viele Jahre hinweg ein fundiertes Wissen über Gesundheit an. Kneipp setzte bevorzugt Heilpflanzen zur Prävention und Therapie ein.
„Das Beste, was man gegen die Krankheit tun kann, ist etwas für die Gesundheit zu tun.“
Sebastian Kneipp
Säulen der gesunden Lebensweise
Sebastian Kneipp umfassendes Erbe ist eine Gesundheitslehre, die in den letzten 100 Jahren durch Wissenschaft und Forschung ständig weiter entwickelt wurde. Aus der ehemaligen Wasser- und Kräuterheilkunde entstand ein anerkanntes Naturheilverfahren basierend auf den fünf Elementen der Kneipp-Lehre.
Lebensrhythmus – seelisches Wohlbefinden
Heilpflanzen
Vollwertige abwechslungsreiche Ernährung
Bewegung
Wasser
Pädagogisches Konzept
In Anlehnung an den Orientierungsplan und den kneippschen Grundsetzen setzen wir neue Maßstäbe in hohe qualitative Arbeit. Wir vertiefen unsere Arbeit durch regelmäßig stattfindenden Teamsitzungen, um gemeinsame Angebote und Fördermöglichkeiten zu erarbeiten, die individuell auf die Kinder angepasst sind. Besondere Vielfalt legen wir auf die Ganzheitlichkeit der Bildungs- und Entwicklungsfelder des Orientierungsplans und den fünf Kneippsäulen.
1. Seelisches Wohlbefinden
Ziele:
- Die Kinder lernen verantwortlich mit sich, den anderen und der Natur umzugehen.
- Sie lernen Zusammenhänge zwischen Menschen, sozialer und biologischer Umwelt kennen und beachten, sie bekommen Ehrfurcht vor der Schöpfung.
- Das WIR-Gefühl wird gefördert, das Sozialverhalten positiv bestärkt. Toleranz und Rücksichtnahme eingeübt
- Das Selbstwertgefühl wird gesteigert
Wie setzen wir die Säule „Seelisches Wohlbefinden“ um:
- Ein geregelter Tagesablauf gibt feste Strukturen. (Morgenkreis, Monatslieder singen, Monatsgebet sowie Tischgebete beten)
- Wir feiern Feste im Jahres- und Kirchenkreislauf
- Turnen, Yoga
- Wald- und Wiesentag
- Koch- und Ernährungstag (2x monatlich)
- Schulstürmer (1x monatlich)
- Kirche für Kinder ( 1x monatlich)
- Kneippanwendungen
Grundvoraussetzungen
Wir schaffen eine ruhige Atmosphäre und pflegen einen herzlichen Umgang miteinander.
Meditatives Tun mit den Kindern:
Wir schaffen eine Atmosphäre, damit Kinder sich wohlfühlen.
Wir sorgen für religiöse Anschauungen.
Wir begleiten Kinder von der Äußeren zur Inneren Ordnung zu finden.
Wir schaffen Orte für Ruhe und Entspannung.
2. Kräuter und Heilpflanzen
Ziele:
- Vermeidung von Krankheiten durch gesundheitsförderndes Verhalten.
- Achtung und Wertschätzung der Natur
- Die Kinder lernen, Verantwortung, bei der Pflege eines Beetes, zu übernehmen
Wie setzen wir die Säule „Kräuter und Heilpflanzen“ in der Einrichtung um:
- Heilpflanzen werden in der Natur betrachtet und ihre Nutzen wird besprochen
- Es werden verschiedene Kräuter-, Obst- und Gemüsesorten angepflanzt
- Wir ernten und kochen mit unseren Produkten
- Verschiedene Verarbeitungen:
Von geernteten Kräutern:stellen wir Kräutertees und Zusätze für Fuß- und Armbäder her oder Duftkissen als kleine Geschenke.
- Von Obst und Gemüse pressen wir Säfte oder stellen Marmelade her oder essen es einfach roh nach der Ernte.
3. Ernährung
Ziele:
- Wir wollen das Interesse an Lebensmittel wecken und die Vielfalt kennenlernen.
- Regionale Produkte werden schätzen gelernt um mehr Spaß am Essen zu haben.
- Wir fördern die Selbstständigkeit der Kinder , im richtigen Umgang mit Lebensmitteln sowie Hygienevorschriften und Tischmanieren.
Wie setzen wir die Säule „Ernährung“ in unserer Einrichtung um:
- Die Kinder stellen das Essen selbst her. Sie pflanzen und pflegen Gemüse und Obst.
- BeKi-Fachfrauen schulen Kinder und Erzieherinnen in bewusster Kinderernährung (Landesinitiative BeKi, Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg)
- Wir fördern ein Ganzheitliches Erleben bei der Ernährung.
- vom Korn zum Brot
- von der Biene zum Honig
- Sinnesschulung: Wie riecht es? Wie schmeckt es? Wie fühlt es sich an?
- Bilderbuchbetrachtung
- Ernährungspyramide erstellen
- Gesprächskreise führen > anschaulich darstellen
- Tägliches gesundes Frühstück mit Obst oder Gemüseteller
- 2x monatlich Koch- und Ernährungstag
4.Bewegung
Ziele:
- Die Grundbedürfnisse des Kindes nach Bewegung werden befriedigt.
- Der Umgang mit Aggressionen und Stress wird dem Kind aufgezeigt.
- Stärkung des Selbstbewusstseins und des Immunsystems.
- Bewusste Körper- und Sinneswahrnehmung sowie Geschicklichkeits -und Konzentrationsschulungen.
Wie setzen wir die Säule „Bewegung“ im Kindergarten um:
- Wir geben angeleitete Angebote bei Rhythmik, Yoga, Turnen sowie Massagen mit Materialien (Igelball, Kastanien).
- Bei Bewegungs- und Körperwahrnehmungsspiele als auch Entspannungsübungen und Phantasiereisen unterstützen wir jedes Kind.
- Wir bieten Spaziergänge/ Bewegung in der Natur als auch ein Besuch der Spielplätze im Ort
- Beim wöchentlichen Wald- und Wiesentag gibt es verschieden Bewegungseinheiten zu erleben.(Barfußpfad)
Bewegungslandschaft für die unter 3-jährigen in der Freispielphase
- Bällebad
- abgetrennter Gartenbereich für U3 Kinder
- Bewegung barfuß im Garten
- Spiele auf dem Boden
- Fahrzeuge als Koordinationstraining im Garten und in der Garderobe
5.Wasser
Ziele:
- Ein gesundes Trinkverhalten und ein Bewusster Umgang mit Wasser wird erlernt und umgesetzt.
- Die Abwehrkräfte und die Leistungsfähigkeit wird gesteigert und das Körperbewusstsein gestärkt.
- Sinnesschulung und -förderung mit Wasser sowie die Wahrnehmung natürlicher Reize wird erlebt und damit Spaß und Freude entwickelt.
- Die Experimentierfreude mit Wasser wird geweckt.
Wie setzen wir die Säule „Wasser“ im Kindergarten um:
- Die Wichtigkeit des Wassers wird kennengelernt.
Wo gibt es Wasser?Wie sieht der Wasserkreislauf aus?
Verwendungszweck des Wassers?
Welche Gefahren des Wassers gibt es?
- Wir bieten wöchentliche Wasseranwendungen an.
Armbad/ Fußbad
Wassertreten
Tau treten/ Schnee treten
Kniegüsse
Spielen im Bach
Experimentieren mit Wasser
Spielen mit Wasser
11.3 Wochenplan Kneipp
MONTAG
Montags wird im Morgenkreis im wöchentlichem Wechsel eine Igelballmassage oder eine Trockenbürstemassage durchgeführt. Jedes Kind hat seine eigene Kneippkiste dafür unter seinem Stuhl zu stehen. Dazu werden folgende Verse gesprochen und gesungen:
Trockenbürsten
„Hin und her, hin und her Trockenbürsten ist nicht schwer“. 2x
„Rundherum, rundherum Trockenbürsten ist nicht dumm“ 2x
Dabei darauf achten das die Arm Oberseite und die Armunterseite berührt wird. Die Kinder dürfen dabei nicht zu fest auf die Hautstellen drücken.
Igelballmassage
„Leise ganz ganz leise, geht der Igelball auf seine Reise“.
Bevor der kurze Vers gesungen wird, bestimmt ein Kind ein Körperteil, wo der Igelball eine kleine Massage durchführt. Dies können kreisende Bewegungen sein oder einfach vor und zurück rollen. Den Ball nicht zu stark auf die Körperteile drücken.
DIENSTAG
Dienstags wird im Garten je nach Witterung Schnee- oder Tautreten im Morgenkreis durchgeführt.Jedes Kind hat unter seinem Stuhl die eigene Kneippkiste mit einem Handtuch und warmen Wollsocken zu stehen.Jeder zieht seine warmen Socken an. Im Kreis werden dann Aufwärmübungen gemacht bevor es in den Garten geht. Wichtig sind dabei warme Füße zu haben daher vorab immer eine Aufwärmphase durchführen. Begleitet wird die Aufwärmphase mit einem bekannten Lied.
Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Zehn, was Füße so können das werdet ihr gleich sehn.Sie wackeln, sie wackeln, sie wackeln den ganzen Tag.Sie wackeln, sie wackeln, sie wackeln den ganzen Tag.
1. Zehen wackeln
2. springen
3. wippen
4. kreisen
5. rennen
Bevor es in den Garten geht zieht jedes Kind seine Socken vor der Tür aus und legt diese auf sein mitgebrachtes Handtuch aus seiner Kneippkiste. Hintereinander wird sich zügig angestellt und die Erzieherinnen begleitet die Kinder in Form einer langen Schlange nach draußen. Bei unserem gekennzeichneten Tautretpfad wird im Storchengang das Lied der Riesenschlange gesungen.
Jetzt geht die Riesenschlange raus. Sie kommt heraus aus ihrem Haus. Schlängelt durch die Wiese, schlängelt durch das Gras. Schlängelt immer weiter bergauf und bergab. Schlängelt durch die Wiese schlängelt durch das Gras. Schlängelt immer weiter bergauf und bergab.
Nachdem Lied geht es wieder rein und die Füße werden schnell getrocknet und die warmen Wollsocken angezogen. Das Lied „Zeigt her eure Füße…“ wird mit 2 beliebigen Strophen wiederholt. Später werden die Socken wieder in die Kneippkisten gelegt und die normalen Hausschuhe angezogen.
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
BeKi
12.1 Grundlagen
Wer oder was ist BeKi?
Die Abkürzung BeKi steht für „Bewusste Kinderernährung“. Sie ist eine landesweite Initiative in Baden Württemberg. Speziell geschulte, freiberufliche Fachkräfte mit einer Hauswirtschaftsausbildung oder einer Ausbildung im pädagogischen oder ernährungswissenschaftlichen Bereich bekommen den Titel „Beki-Fachfrau“.
BeKi bietet Informationen rund um die bewusste Kinderernährung mit Fortbildungen und Schulungen für Erzieherinnen und Erzieher sowie auch für Lehrer und Lehrerinnen. Dazu kommen die BeKi-Fachfrauen in die entsprechenden Einrichtungen und geben hierzu praktische Informationsveranstaltungen.
Schwerpunkte von BeKI:
- Regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern in Kindergärten und Schulen
- Hygieneschulungen
- Schulungen nach dem Infektionsschutzgesetz
Ziele von BeKi
- Kinder lernen den Umgang mit Lebensmitteln zu schätzen
- Kinder lernen viele Lebensmittel und Speisen kennen
- Sie lernen bewusst zu Essen und zu Trinken
- Kinder werden an die eigene Selbstständigkeit zum Essen herangeführt
- Eltern werden gestärkt bewusste Kinderernährung anzustreben
12.2 Gesunde Lebensweise
Essen und Trinken sind lebenswichtige Grundbedürfnisse des Menschen. Lebensmittel liefern notwendige Nährstoffe für die Körperfunktionen und zum Wachsen. Alle lebensnotwendigen Nährstoffe müssen daher regelmäßig und in ausreichender Menge aufgenommen werden. Es gibt jedoch kein Lebensmittel, das alle Nährstoffe liefert. Erst die sinnvolle Kombination mehrerer Lebensmittel fördert die Gesundheit.
Gemeinsam schmeckt es allen besser. Essen in der Gemeinschaft ist ein schönes Erlebnis. Außerdem können sich Kinder beim Essen in der Kindertageseinrichtung mit verschiedenen Werthaltungen auseinandersetzen. Sie erfahren das es Mühe macht ein wohlschmeckendes Gericht herzustellen. In dem sie nicht darüber meckern und nichts verschwenden, lernen sie diese Arbeit beim gemeinsamen Kochen zu schätzen
Nur wer ausgewogen isst und trinkt wächst, bleibt fit und aufmerksam. Kinder können mit entsprechender Anleitung selbst viel dazu beitragen, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit zu erhalten und Körperbewusstsein zu entwickeln.